Essen. Spätes essen - schlechtes schlafen?

Shownotes

Spaziergang 16: Essen. Spät essen - schlecht schlafen?

Hallo und herzlich willkommen bei unserem mittlerweile 16. Spaziergang hier in diesem wunderschönen grünen Westerwald. Wir sind wieder zusammen unterwegs und ich freue mich, dass du dabei bist. Mit mir und Paolo. Der Paolo läuft da hinten irgendwo. Ja, der freut sich gerade. Ja, mal gucken. Der kommt bestimmt gleich nochmal vorbei, gepest.

Okay, also… Worum geht es heute? Es geht heute um den Grund, warum ich gestern so müde war. Du hattest ja gestern eine unglaublich müde Ida hier im Podcast mit dir auf deinem Spaziergang und ich finde, ich schulde dir zumindest den Grund, warum ich gestern so unglaublich übermüdet war. Wenn du schon mit mir spazieren gehst sozusagen.

Ja, also der Grund war, dass ich am Samstag mit Freunden aus Essen war und wir haben herrlich gegessen - anders kann ich es gar nicht sagen. Aber das hat dazu geführt, dass ich herrlich war. Viel zu viel gegessen, aber es war mega, mega lecker. Es gab herrlichen Fisch und es gab Fleisch, Gemüse, Reis und es war einfach nur lecker. Ein Träumchen.

Aber das Träumchen hatte sich relativ schnell ausgeträumt, als ich dann in meinem Bett lag und mein Magen wortwörtlich kugelrund war. Anders kann ich es gar nicht sagen. Ja, und die Nacht war entsprechend nicht so dolle. Und ich glaube, weil ich die Nacht schon nicht gut geschlafen habe, dann kam ich irgendwie in der nächsten Nacht nicht gut ins Schlafen.

Irgendwie war die nächste Nacht auch nicht gut. Aber gut, das ist ja jetzt nur meine ganz individuelle Erfahrung. Ja und dann dachte ich mir, wenn ich dir schon davon erzähle, dann suche wenigstens mal raus, was es denn da so an Studien gibt in der Wissenschaft, die die Frage beantworten, ob das denn tatsächlich so ist.

Wenn man spät und viel isst, vor allem viel später als man es gewohnt ist und viel mehr als man gewohnt ist und auch noch teilweise andere Sachen als man gewohnt ist, schläft man denn dann wissenschaftlich gesehen wirklich schlechter? Die Studien, die Details findest du auf jeden Fall wieder alle in den Shownotes und ich mache dir hier jetzt eine kleine Zusammenfassung und vielleicht inspiriert es dich zumindest spätestens, wenn du mal im Bett liegst und der Magen drückt, dass du an diese Folge zurückdenkst.

Genau, also man hat tatsächlich in einer Studie herausgefunden, dass insbesondere dann, wenn man gewohnt ist, nicht so spät zu essen und das trotzdem tut und man mehr isst, dass man dann eine schlechtere Schlafqualität insgesamt hat. Ach, guck mal, da kommt er an, der kleine Paolo, unser Lagotto, der hier mit uns spazieren geht.

Ach, da schüttelt er sich. Da kannst du ihn hören. Genau, also was ist dann ansonsten noch herausgefunden worden? Ich meine, das ist ja so ein relativ simples Ergebnis. Ja, wenn man zu spät und zu viel isst, dann ist die Schlafqualität nicht so gut. Was ich noch viel interessanter finde, ist, dass je nachdem welche Lebensmittel man vor allem isst, sich das durchaus unterschiedlich auf den Schlaf auswirkt. Also wenn man zum Beispiel viele Kohlenhydrate isst, dann kann es sogar sein, dass man erst mal schneller müde wird, vielleicht sogar schneller einschläft, aber es verändert trotzdem den Schlaf.

Es verschiebt so ein bisschen die verschiedenen Schlafphasen und es ist trotzdem nicht der gleiche Schlaf, wie wenn du zu deiner normalen Zeit gegessen hättest und eben keine großen Mengen Kohlenhydrate dir kurz vor dem Schlafen reingezogen hättest. Ja, wie ist es mit anderen Sachen? Also mit Fetten hat man auch gemerkt, dass sich der Schlaf verändert, also große Mengen Fett.

Ich sage mal, das ist natürlich interessant, Chips wären Fett und Kohlenhydrat. Boah, vielleicht kommt es dann wieder ins Gleichgewicht, keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob man das auch untersucht hat. Also man hat Kohlenhydrat und Fett getrennt untersucht, wenn ich das so verstanden habe. Und das eine hat den Schlaf in die eine Richtung verändert und das andere in die andere.

Also das heißt, andere Richtung, also auf eine andere Art. Genau, bei Proteinen, und ich gebe ehrlich zu, ich glaube, ich habe tierisch viele Proteine, also Eiweiße gegessen, am Samstag ist das noch nicht ganz so gut rausgefunden. Also da hat man keine eindeutigen Ergebnisse bis jetzt. Insofern, ja, es tut tatsächlich was. Also kurz vor dem Schlafen zu essen oder eben einfach deutlich später zu essen, als du es gewohnt bist, das tut was mit deinem Körper. Was ist jetzt zumindest einer der Mechanismen dahinter? Der Hauptmechanismus ist, dass, um gut zu schlafen, sich dein Körper ja auf eine Ruhephase einstellt. Also der fährt einige Systeme runter, andere wieder hoch.

Und insgesamt wird das ganze System in den Ruhezustand versetzt. Und dann ist es so, dass wenn… Die Verdauung zumindest in großem Maße ansteht, der Körper in Verdauungsmodus geht und erstmal nicht in den klassischen Ruhemodus. Zwar ist es so, dass der Magen und Darm natürlich, wenn man im Ruhemodus ist, trotzdem einiges tut und da seine normale Arbeit verrichtet, aber das ist halt im Allgemeinen nicht das Verdauen einer riesigen Mahlzeit.

Gut noch. Und so kannst du dir vorstellen, dass dann, wenn er im Verdauungsmodus ist, im Haupt-, im riesigen Verdauungsmodus, das mit dem Schlafmodus etwas schlechter wird. Ich weiß nicht, ob du die ganzen Autos da hinter uns hörst. Ich bin hier super weit von der Straße weg. Es hört sich gerade an, als ob die Autos neben mir fahren.

Aber gut, wir gehen nochmal das Hügelchen ein bisschen hoch hier rein, tiefer rein in den Wald. In den grünen Westerwald. Ja, genau. Jetzt kommt da oben auch noch ein Flugzeug. Es wird immer besser. Ich bin echt im Wald. Vielleicht hörst du die Blätter hier. Ach da, genau, bei Paolo hört man die Blätter gut. Ja, zu der Frage, die ich dir heute stellen möchte.

Ich möchte gerne in den nächsten Tagen und sowieso auch in den nächsten Wochen immer wieder über das Thema Teamwork reden und vor allem, wie man Teamwork machen kann und welchen Einfluss zum Beispiel Emotionen haben auf die Teamfähigkeit haben. Ich untermauere dir das auch alles schön mit verschiedenen Studien, damit das wirklich ein Inspirationsteil wird.

Was du am Ende damit machst, ist ja sowieso deine Sache. Genau, aber um mal einzusteigen, noch mal tiefer in das Thema Teamwork und damit auch das Thema Entscheidungen finden im Team am Ende, denn das ist ja meistens der Sinn eines Meetings, dass man gemeinsam eine fachliche Entscheidung trifft. Eine gute fachliche Entscheidung, möglichst nur auf Basis der Fakten.

Genau, und jetzt darfst du dir mal überlegen, an welches Meeting du dich erinnern kannst, in dem das nicht so war. In welchem Meeting waren vielleicht Menschen mit Emotionen? Die wurden wütend, die wurden traurig, die haben plötzlich gelacht. Du hattest das Gefühl, warum stört der jetzt die ganze Zeit? Warum ist es hier nicht möglich, einfach ein fachliches Meeting zu machen, alle zusammen und auf Basis von Fakten einen guten kooperativen Meetingabschluss zu finden, mit dem wir alle gut leben können?

Geh mal in deine Erinnerung zurück. Vielleicht ist es schon lange her, weil du in einem total coolen eingegroovten Team bist, bei dem ihr wirklich alle nur auf die Fakten achtet und super kommuniziert. Aber vielleicht war es auch heute, irgendwann im Laufe des Tages, gestern oder letzte Woche, dass du ein unglaublich unkonstruktives Meeting erlebt hast.

Genau, meistens versuche ich dir hier Fragen zu stellen, die dich in gute Laune versetzen, wenn du sie durchdenkst. Heute zum Start, dass wir weitermachen mit dem Thema Meeting, Entscheidungen finden in der Gruppe, miteinander reden, miteinander kommunizieren, fachlich gute Lösungen finden gemeinsam. Ja, zum Start von dieser Thematik darfst du erstmal drüber nachdenken, wann das ist nicht funktioniert hat.

Und mit dieser Frage schicke ich dich jetzt in diesen wunderschönen Westerwälder Abend hinein. Wünsche dir noch ganz viel Spaß beim Spazieren und bis morgen. Ich freue mich auf dich.

Literatur:

Walker, M. (2018). Why we sleep. Penguin Books.

Crispim, C. A., Zimberg, I. Z., dos Reis, B. G., Diniz, R. M., Tufik, S., & de Mello, M. T. (2011). Relationship between food intake and sleep pattern in healthy individuals. Journal of Clinical Sleep Medicine, 7(6), 659–664. https://doi.org/10.5664/jcsm.1476

Lopes, T. V. C., Borba, M. E., Lopes, R. V. C., Fisberg, R. M., Paim, S. L., Teodoro, V. V., Zimberg, I. Z., & Crispim, C. A. (2019). Eating late negatively affects sleep pattern and apnea severity in individuals with sleep apnea. Journal of Clinical Sleep Medicine, 15(3), 383–392. https://doi.org/10.5664/jcsm.7658

Nishijima, J., Takeyasu, K., & Sakamoto, T. (2014). Effects of dinner time on energy metabolism and sleep architecture in healthy male subjects. The Journal of Nutritional Science and Vitaminology, 60(2), 114–120. https://doi.org/10.3177/jnsv.60.114

St-Onge, M.-P., Roberts, A., Shechter, A., & Choudhury, A. R. (2016). Fiber and saturated fat are associated with sleep arousals and slow wave sleep. Journal of Clinical Sleep Medicine, 12(1), 19–24. https://doi.org/10.5664/jcsm.5384

Vahlhaus, J., Peters, B., Hornemann, S., Ost, A. C., Kruse, M., Busjahn, A., Pfeiffer, A. F. H., & Pivovarova-Ramich, O. (2025). Later eating timing in relation to an individual internal clock is associated with lower insulin sensitivity and affected by genetic factors. eBioMedicine, 116, 105737. https://doi.org/10.1016/j.ebiom.2025.105737

Wilckens, K. A., & Woo, K. S. (2021). Chrono-Nutrition Has Potential in Preventing Age-Related Muscle Loss and Dysfunction. Frontiers in Neuroscience, 15https://doi.org/10.3389/fnins.2021.659883

Zimberg, I. Z., Crispim, C. A., da Luz, F. Q., Zimberg, R. N. M., Viana, F. M. S., de Oliveira, R. G. R., & de Mello, M. T. (2022). A systematic review with meta-analyses of the relationship between recurrent binge eating and sleep parameters. Obesity Reviews, 23(2). https://doi.org/10.1111/obr.13374

Zimberg, I. Z., Zimberg, R. N. M., Dutra, P. V. S., Serejo, F. V. C., & Mello, M. T. (2024). The effects of time-restricted eating on sleep in adults: a systematic review of randomized controlled trials. Frontiers in Nutrition, 11, 1419736. https://doi.org/10.3389/fnut.2024.1419736

Disclaimer:

Dieser Podcast ist ein virtueller Spaziergang und dient ausschließlich der Information und Inspiration. Die Inhalte stellen keine Psychotherapie, kein Coaching und keine professionelle Beratung dar und ersetzen diese auch nicht.

Alle hier formulierten Aussagen sind wissenschaftlich recherchiert. Die entsprechenden Referenzen und Quellen findest du im Anhang der Show Notes zu dieser Folge.

Ich übernehme keine Verantwortung für die Richtigkeit der wissenschaftlichen Aussagen oder deren Anwendung. Die Inhalte dieses Podcasts sind nicht als Anleitung zu verstehen, etwas Bestimmtes zu tun, sondern dienen rein der Inspiration und Anregung zum Nachdenken.

Bei gesundheitlichen oder psychischen Problemen wende dich bitte an entsprechende Fachkräfte oder Beratungsstellen.

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