Essen. Viel Hunger schnelles Meeting?

Shownotes

Spaziergang 41: Essen. Viel Hunger schnelles Meeting?

 Hallo und herzlich willkommen zu unserem gemeinsamen Spaziergang im Westerwald. Schön, dass du wieder dabei bist. Paolo ist auch dabei, der verwickelt sich gerade in seine Leine. Mal gucken, was das noch wird. Heute schließen wir die praktischen Gründe warum Meetings scheitern, ab Und ganz passend ist, dass ich gerade sehr viel Hunger habe, denn es geht heute auch tatsächlich um das Thema Essen.

Und da ich schnell zurück nach Hause will von unserem Spaziergang, damit ich mit der Familie gleich zu Abend esse, wird das wahrscheinlich eine kürzere Podcast-Folge. Schauen wir mal. Ja, wir haben ja schon viel darüber gesprochen zusammen. Was das alles mit Meetings auf sich hat und wir haben schon viele praktische Gründe besprochen, warum Meetings scheitern können.

Ob das jetzt daran liegt, dass man zu wenig geschlafen hat, abends Party gemacht hat, partout kein Hörgerät tragen will oder zum Beispiel

Ein Frühaufsteher ist und bei dem Mittagsmeeting ab 15 Uhr schon längst gedacht im Feierabend ist. Heute gibt es noch mal den letzten wirklich praktischen Grund und das ist eben die Frage, ob wir was gegessen haben Was wir gegessen haben und auch, ja, wann und wie viel wir gegessen haben. Denn tatsächlich hat das einen massiven Einfluss darauf, wie wir uns verhalten mit unseren Mitmenschen wie gut wir nachdenken können und welche Entscheidungen wir treffen.

Jetzt sind wir erstmal ganz praktisch kurz vor Mittagessen, also das Meeting um 11.30 Uhr oder vielleicht um 12 Uhr, je nachdem wann du immer Mittag machst. Ist mit sicherheit geprägt von kurzfristigen entscheidungen ich weiß noch früher bei workshops hat man immer gesagt wenn du die entscheidung so weit raus zögert dass es kurz vor mittagessen zeit ist dann wollen alle leute mittagessen gehen und du hast ganz schnell eine entscheidung ja das stimmt sowohl in meiner erfahrung als auch nach der wissenschaft allerdings Kommt das mit einem kleinen Problem und dieses Problem ist, dass die Leute eben zu sehr kurzfristigen Handlungen und Entscheidungen neigen, wenn sie viel Hunger haben.

Also nicht nur vor dem Mittagessen, sondern je nachdem was du machst, auch vor dem Abendessen oder vor dem Frühstück. Wenn Leute viel Hunger haben, wenig Zucker im Blut, dann priorisieren sie kurzfristige Ziele. Du kannst dir das vorstellen, wenn ich in der Steinzeit Hunger gehabt hätte, Und ich müsste mich entscheiden, ob ich jetzt gemütlich weiter mit euch rede und am Feuer sitze oder ob ich mich aufmache und mir was zu essen besorge, dann gucke ich erstmal auf die kurzfristige Entscheidung, nämlich was in meinen Magen zu kriegen, wenn es irgendwie geht, als vielleicht die langfristige Entscheidung, mit euch zusammen zu sitzen und zu reden und wirklich gute, nachhaltige Entscheidungen zu treffen, die die ganze Gruppe betreffen.

Nein ich habe hunger und ich will jetzt erstmal was essen also stimme ich für das was am schnellsten dafür sorgt dass ich mir jetzt was essen holen kann in der modernen welt mit einem meeting zu einem product und der idee dass die kantine vielleicht sogar noch gleich zu macht dann ist halt naheliegender dass man sich für eine kurzfristige schnelle entscheidung Provoziert vielleicht auch eine wo leute eher zu einstimmen statt dass man hier noch eine wirklich eine nachhaltige gute lösung sucht ganz anders sieht das dann aus nach dem mittagessen vielleicht sagt ihr der begriff suppenkoma was und tatsächlich ist unser körper nach dem essen insbesondere nach Sehr, sehr reichhaltigem Essen erstmal damit beschäftigt zu verdauen.

Dann geht ganz viel Blut und ganz viel Arbeitskraft sozusagen in den Magen und in den Darm in die Leber, um aus der Galle genug Stoffe in den Darm zu pumpen in die Bauchspeicheldrüse und in ganz viele andere Organe Und das bedeutet, dass dein Hirn einfach erstmal ein bisschen runtergefahren wird. Zwar ist das Hirn dein wichtigstes Organ in dem Sinne, aber die Verdauung muss ja auch stattfinden, sonst wird das Hirn ja irgendwann nicht mehr genug versorgt.

Also liegt die Priorität beim Gehirn Und dann ist tatsächlich sowas wie Konzentration, Entscheidungsfindung, überhaupt Aufmerksamkeit, Detailwahrnehmen und solche Sachen ein Stück weit heruntergesetzt. So, es gibt aber auch positive Effekte des Essens Also nicht nur, dass man vor dem Essen mit viel Hunger sehr kurzfristige oder schnelle Entscheidungen trifft und dass man nach dem Essen eigentlich überhaupt nicht so gut in der Lage ist, sinnvoll nachzudenken und Entscheidungen zu treffen.

Aber das Essen selber, das ist ein unglaublich wichtiger sozialer Akt. Also gemeinsam zu essen und häufig auch die Gespräche während des Essens dann tatsächlich sind für uns Menschen nicht nur in unserer Kultur hier in Europa oder in der westlichen Welt, sondern allgemein unglaublich wichtig. Und wenn du mal wieder zurückdenkst an die Jäger und Sammler früher, die sehr viel Zeit in ihrer Gruppe verbracht haben, gemeinsam zu essen, für die es unglaublich wichtig war, Essen zu teilen, Nahrung zu teilen.

Ja, dann ist es vielleicht klar, warum in all diesen 100.000 Jahren für uns Menschen das gemeinsame Essen so unglaublich wichtig ist. Und tatsächlich ein wichtiger Bonding-Faktor zwischen Menschen. Wenn ich Mediation mache, dann gehe ich meistens mit den Leuten essen. Mir ist es unglaublich wichtig, dass der Erste was man miteinander tut, egal wie spuckefeind man sich ist, erst mal gemeinsam isst Selbst wenn man dann alle kritischen Themen ausklammert.

Und vielleicht gerade weil man dann über andere Themen redet und feststellt, hey, mit diesen anderen Sachen ist der andere gar nicht so doof wie ich dachte, ist das ein wirklich sehr, sehr wirksamer Faktor. Das heißt, vielleicht hast du ja auch mal die Situation, dass du eine Mediation machst oder dass du bei einem wichtigen Meeting moderierst.

Denn auch da ist es gar nicht verkehrt die Leute mittags mal gemeinsam zum Essen zu bringen und zusammen zu essen. Und damit einfach nochmal eine ganz andere Atmosphäre herzustellen. Also der soziale Faktor des gemeinsamen Essens sollte man niemals unterschätzen. Und dann bleibt noch die Frage, was man isst.

Das habe ich ja an einer anderen Stelle schon mal so ganz kurz angerissen, dass es auch manche Lebensmittel gibt, die abends dafür sorgen, dass man nicht so gut schlafen kann. Aber genauso ist es ja jetzt auch für das Mittagessen oder vielleicht dein Frühstück je nachdem wann du frühstückst so dass es Einfluss haben kann eben auf deine soziale Interaktion aber auch dein Denkvermögen deine Konzentration.

Und da gibt es jetzt eigentlich so ein bisschen die Klassiker, Kohlenhydrate mit hoher Wertigkeit, also mit viel Ballaststoffen sorgen auf jeden Fall dafür, dass die Chance größer ist, dass du nachher noch halbwegs gut denken kannst. Sowas wie Gemüse. Man hat zum Beispiel auch herausgefunden, dass wenn man erstmal einen Salat oder ähnliches Gemüse isst bevor man sich den großen Schweinehaxen reinhaut oder die Knödel, dass es tatsächlich einen Unterschied macht, dieses Gemüse was man erstmal zu sich genommen hat.

Am Ende für den Blutzucker und den Insulin und das sind ja auch ganz wichtige Faktoren mit der Frage, wie gut am Ende die Konzentration nach dem Essen noch ist. Dann ist es so dass eine gewisse Menge Proteine und Fette, vor allem gesunde Fette, wir haben ja schon mal eine Folge über Omega-3 gemacht, da hast du ja schon mal darüber viel gehört, also Fisch, zumindest Seefisch ist ja sehr reich an Omega-3.

Das sind alles Faktoren die kurz-, mittel und auch langfristig helfen, dass man nach dem Essen wieder fit ist fürs nächste Meeting. Aber ganz ehrlich, ja, Gärmknödel sind auch lecker. Und dann ist das nächste Meeting halt mal ein bisschen müde. Genau, also ich hoffe, du hast ein leckeres Abendessen jetzt gleich.

Ich mache mich wieder auf, zurück zu meiner Familie hier von dieser schönen… Obstwiese über die ich gerade laufe und diesen wunderschönen Sonnenuntergang, den ich hier hinten sehen durfte. Ich bin froh dass ich wieder draußen bin mit dir und ich hoffe, dass du deine Meetings in Zukunft alle ganz produktiv gestaltest.

Wir werden uns noch mal darüber unterhalten, was wir jetzt schon Alles an biologischen Faktoren mitbekommen haben. Da waren ja eine ganze Menge. Und was vielleicht Ideen sind, wie man dann und wann man Meetings machen kann und worauf man achten kann, damit eben wenigstens die biologischen Faktoren einem das Meeting nicht verhageln.

Und damit kommt meine Frage heute an dich, nämlich was sind deine besten Erfahrungen ganz praktisch beim Organisieren von Meetings Damit am Ende ein gutes Gespräch und ein nachhaltiges, konstruktives Ergebnis rauskommt. Also was machst du an praktischen Dingen, auf welche Uhrzeiten legst du das oder wie organisierst du das, wie sorgst du dafür, dass alle hören und verstehen können.

Ja, da bin ich mal gespannt. Wenn du Lust hast, schreib mir oder sag es mir oder überleg einfach selber mal für dich, wie du dafür sorgst was deine Erfahrungen aus der Vergangenheit sind, um, ja. Ganz praktisch pragmatisch konstruktive und produktive Meetings zu veranstalten Wir werden ja in nächster Zeit auch noch psychologische Themen uns anschauen.

Also warum macht jemand Meetings obwohl es ganz klar ist, dass man das Meeting nicht braucht? Warum ist jemand im Meeting und redet die ganze Zeit nur und lässt keinen anderen zu Wort und wundert sich nachher, Dass keiner ihm was gesagt hat, ihn auf irgendwas hingewiesen hat. Und so gibt es ja noch ganz, ganz ganz viele psychologische Themen, die Meetings boykottieren können.

Da freue ich mich schon drauf mit dir. Im besten Falle wirst du irgendwann nur noch richtig konstruktive produktive Meetings haben. Dann würde ich sagen, bis morgen. Ich freue mich wieder auf dich. Mach's gut!

Literatur:

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Kniffin, K. M., Wansink, B., Devine, C. M., & Sobal, J. (2015). Eating Together at the Firehouse: How Workplace Commensality Relates to the Performance of Firefighters. Human Performance.

Könings, L. (2022). Ernährung und kognitive Leistungsfähigkeit. Sportärztezeitung.

Nilsson, A. C., et al. (2012). Effects on cognitive performance of modulating the postprandial blood glucose profile at breakfast. European Journal of Clinical Nutrition.

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Park, S., Schmid, S. M., et al. (2017). When food dictates your choice, the impact of nutrition on social decision making. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America.

Pollak, P. T., & Dvorak, R. D. (2010). Fluctuating Blood Glucose Levels May Affect Decision Making. Psychological Science.

Scherer, L., Behrens, P., & Tukker, A. (2019). Opportunity for a Dietary Win-Win-Win in Nutrition, Environment, and Animal Welfare. One Earth1(3), 349-360.

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Weber, A. (2018). Ernährungspolitik und soziale Ungleichheit hängen zusammen – Handlungsfelder für die Politik. Soziale Sicherheit12.

Disclaimer:

Dieser Podcast ist ein virtueller Spaziergang und dient ausschließlich der Information und Inspiration. Die Inhalte stellen keine Psychotherapie, kein Coaching und keine professionelle Beratung dar und ersetzen diese auch nicht.

Alle hier formulierten Aussagen sind wissenschaftlich recherchiert. Die entsprechenden Referenzen und Quellen findest du im Anhang der Show Notes zu dieser Folge.

Ich übernehme keine Verantwortung für die Richtigkeit der wissenschaftlichen Aussagen oder deren Anwendung. Die Inhalte dieses Podcasts sind nicht als Anleitung zu verstehen, etwas Bestimmtes zu tun, sondern dienen rein der Inspiration und Anregung zum Nachdenken.

Bei gesundheitlichen oder psychischen Problemen wende dich bitte an entsprechende Fachkräfte oder Beratungsstellen.

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